Hamburg, 08.10.2018 Der digitale Wandel ist längst in der Versicherungsbranche angekommen – das hat das dritte Arbeitstreffen der InsurTech Werft im September wieder bewiesen. Im Mittelpunkt des Austauschs im DI-Lab der Hamburg School of Business Administration (HSBA) standen die datengetriebenen Verbesserungen der Risiko- und Bedarfseinschätzung sowie die Steigerung der Genauigkeit der Vorhersagen zum Kundenverhalten. 

Erneut nahmen zahlreiche Entscheider aus Versicherungsunternehmen, Beratungshäusern und Vertrieben an dem Treffen teil und diskutierten gemeinsam darüber, wie es in der Branche weitergehen wird – und wie die Chancen der Digitalisierung durch die Einbindung neuer Datenanbieter und predictiven Modellen auch genutzt werden können. 

Ausgewählte Enabler der InsurTech Szene haben gezeigt, wie neue Datenquellen die Vertriebsanlässe, z.B. durch automatisierte Identifikation von life changing moments erhöhen sowie die Antrags- und Bestandsmanagementprozesse kundenkonzentrierter ausgestaltet werden können. Das Startup GPredictive demonstrierte, dass die Potenziale von Predictive Analytics-Anwendungen, wie z.B. die Next Best Action für den Vertriebspartner, durch neue Datenquellen deutlich größer werden. 

Patrick Rahn, Product Owner der Skendata GmbH, erläuterte, wie mit Hilfe kundenrelevanter Daten der Zeit- und Kostenaufwand im Abschlussprozess erheblich verkürzt werden kann – und das bei der gleichzeitigen Bestimmung risikogerechter Preise. Mit Geodaten und komplexen Algorithmen eröffnet SkenData eine völlig neue Dimension der Risikoanalyse – auch über die Wohngebäudesparte hinaus. Raymund Schaad, Business Development bei Fino, zeigte wie durch die Schnittstelle zum Bankkonto Absicherungsbedarfe und Einsparungspotentiale bei sämtlichen Verträgen des Kunden in Echtzeit auf dem Smart-Device des Kunden angezeigt werden können. 

Zur Abendveranstaltung konnte Gerrit Dietz, Industry Manager INSURANCE von Facebook Deutschland, für ein Dinner Speech gewonnen werden. So erörterte Dietz, wie sich die Versicherungsbranche noch besser mit Facebook vernetzen lässt, gestattete Einblicke in die Möglichkeiten der Datennutzung und gab eine Einschätzung zur Gründung eigener digitaler Versicherer.  

Tilman Freyenhagen, Geschäftsführer des InsurTech-Werft-Initiators Alsterspree, zeigte sich sehr zufrieden mit den Arbeitsergebnissen: „Eine intelligente Datengewinnung- und Nutzung bieten dem Versicherer im Vertrieb, Betrieb und Schaden die Möglichkeit, völlig neuartige Wege zu gehen. Eine WinWinWin-Situation für Kunde, Vermittler und Versicherer, die wir heute mit den drei Enablern live erlebt haben!“ 

Prof. Dr. Florian Elert, Professor für Versicherungsmanagement an der HSBA, moderierte wieder das dritte Arbeitstreffen und leitete auch dieses Mal die regen Gruppendiskussionen: „Der Tag hat gezeigt, dass die Zusammenführung aller kundenbezogener 

Daten im Unternehmen in möglichst einer Datenbank und die Anreicherung der Kundensicht durch 

externe Datenanbieter immer wichtiger wird. Hierdurch kann die Kundenzentrierung erhöht und die Vertriebs- und Pricingprozesse können weiter verbessert werden.“

Über die InsurTech Werft Hamburg

Die InsurTech Werft Hamburg geht auf eine Idee von Alsterspree – dem führenden Content-Marketing-Anbieter in der deutschen Versicherungsbranche – zurück und wurde gemeinsam mit HanseMerkur und der Hamburg School of Business Administration (HSBA) umgesetzt. Derzeit sind bereits 16 Versicherer an der Innovationsschmiede beteiligt. Fachlich geleitet wird sie von der HSBA, an der Prof. Dr. Florian Elert mit seinen Kollegen schon länger zur Digitalisierung und Geschäftsmodellentwicklung forscht. 

In dem Think & Work Tank werden abseits von Konzernstrukturen sogenannte Out-of-the-Box-Lösungen für die Assekuranz entwickelt, im Zusammenspiel von Wissenschaftlern, Gründern, Branchenkennern und externen Experten. 

Die InsurTech-Werft Hamburg fokussiert sich auf die Entwicklung von schnell umsetzbaren use cases mit Startups für die teilnehmenden Häuser und steht allen Unternehmen deutschlandweit offen. 

Die Stärkung des Standorts Hamburg ist aber ein erwünschter Nebeneffekt der Initiative.  Mitglieder sind derzeit neben Alsterspree, HanseMerkur und HSBA die Unternehmen Aon, Admiral Direkt, ConceptIF, Grundeigentümer Versicherung, Itzehoer, KASKO, neue leben, Swiss Life Select, Uelzener, KRAVAG, Capgemini Consulting, INTER und ISS Sopra.